Was die Pandemie angeht, spüre ich mich diese Tage zum ersten mal frustriert. Ich habe Sehnsucht nach Menschen! Nach engen und nach weiten Straßen - voller Menschen. Bunten und lebendigen Plätzen, mit viel Bewegung. Sehnsucht nach Unbeschwertheit... Sogar habe ich einmal von einer vollen U-Bahn geträumt, bei Warschauer Straße oder so.
Habe beschlossen, meinen Pandemie Frust umzuwandeln. Bemerke dass ich mich eigenständig bewegen muss, meine Situation zu verändern. Ich will mich besser fühlen! Alle meine täglichen Begegnungen versuche ich noch bewusster wahrzunehmen als sonst.
Derzeit wohne ich mit meinem jüngsten Sohn zusammen. Wir schenken uns gegenseitig viel Wertschätzung und gehen sehr achtsam miteinander um. In unserer Freizeit planen wir Zeitfenster ein, um miteinander zu kochen, gut zu essen und uns dabei über das Zeitgeschehen auszutauschen. Ein schöner Raum auch, zum Austausch für alles was uns in der Tiefe beweget. Manchmal lesen wir uns auch aus der Zeitung vor. Eine positive Entwicklung während der Corona-Pandemie, dass bei uns wieder mehr in der "Zeit" gelesen wird.
Ich verabrede mich zwei mal mit meiner Tochter und meinem Enkelkind in Schöneberg und wir wollen auch zusammen essen. Sehr bereichernd, sich jetzt, wo man mittags nicht einfach irgendwo unterwegs Essen geht, sich zum gemeinsamen Essen zu verabreden. So ist jeder mal mit Kochen dran und abwechslungsreich ist es außerdem. Natürlich nur, nach vorherigem Corona-Testing.
Und ich nehme über die sozialen Medien Kontakt auf, mit mindestens zehn verschiedenen Menschen, die mir am Herzen liegen. Tatsächlich ergeben sich einige interessante und empathische Dialoge. Nur meine Kontakte zu Portugal, die machen mich nicht glücklich, sondern stimmen mich eher melancholisch. Portugal ist das Land meiner Sehnsucht! Über ein Jahr ist es her, seit ich das letzte mal dort gewesen bin. Aber meine nächste Reise, die plane ich schon mal, selbst wenn...